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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Geschäftskontinuität trifft Gebäudebetrieb – Welche Fragen ein BCM-Konzept im FM beantworten muss

Facility Management: Business Continuity Management » BCM » BCM-System » BCM-Konzept

BCM-Konzept

BCM-Konzept

Facility Management verantwortet den Lebenszyklus von Immobilien sowie alle technischen, infrastrukturellen und kaufmännischen Services. Fällt nur einer dieser Bausteine aus, kann das Kerngeschäft binnen Minuten stillstehen. Ein BCM-Konzept bildet deshalb die methodische Klammer, um FM-Ressourcen gegen interne und externe Störungen zu schützen und nach einem Vorfall schnell wiederherzustellen. Business Continuity Management (BCM) sichert die Überlebensfähigkeit einer Organisation in Krisen. Im Facility Management (FM) entscheidet BCM darüber, ob Gebäude, technische Anlagen und Services auch nach Brand, Cyberattacke oder Lieferausfall funktionsfähig bleiben.

Ein BCM-Konzept im Facility Management ist weit mehr als ein Notfallordner im Schrank: Es beantwortet systematisch, welche FM-Leistungen kritisch sind, wie lange sie ausfallen dürfen, welche Ressourcen zum Wiederanlauf nötig sind, welche Risiken drohen und wie Organisation, Kommunikation sowie Lieferketten in der Krise funktionieren. Nur wenn FM-Manager diese Fragen transparent und testbar beantworten, leisten sie den entscheidenden Beitrag zur Gesamtresilienz der Organisation – vom Bürogebäude bis zum Tier-2-Data-Center.

Rolle des Facility Managements im BCM‐Lebenszyklus

Facility Managements im BCM‐Lebenszyklus

BCM-Phase

FM-Beitrag

Analyse

Gebäude-Risiko-Assessment, Single-Point-of-Failure-Identifikation (z. B. Trafo, Kälteanlage)

Strategie

Redundanzen (N+1), bauliche Trennung, externe Service Level Agreements

Umsetzung

Notfallhandbücher, Wartungs- und Prüfpläne, Bevorratung kritischer Ersatzteile

Übung & Test

Black-Building-Tests, Evakuierungsübungen, USV-/Notstrom-Probeläufe

Überwachung & Verbesserung

KPI-Monitoring (MTTR, Verfügbarkeitsgrad), Lessons-Learned-Workshops

Welche Leistungen/Funktionen sind geschäftskritisch?

Business Impact Analysis (BIA): Welche Gebäude, Flächen, technischen Anlagen oder FM-Services (Energie, Klima, Sicherheit, Reinigung) haben direkten Einfluss auf kritische Geschäftsprozesse?

Welches maximale Ausfallintervall ist akzeptabel?

Recovery Time Objective (RTO) und Maximum Tolerable Downtime (MTD): Wie viele Minuten darf z. B. die Stromversorgung im Datacenter unterbrochen sein, bevor reputative oder finanzielle Schäden irreversibel sind?

Welche Ressourcen werden zum Wiederanlauf benötigt?

Personal (Haustechnik 24/7), Ersatzteile, mobile Generatoren, externe Dienstleister, Gebäudezugang – wer und was muss wann verfügbar sein?

Welche Gefährdungen und Schwachstellen existieren?

Brandschutz, Wasserleckage, Cyber-Physischen Risiken (BMS-Hacks), Lieferketten­ausfälle, Pandemien. Wie hoch ist deren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenspotenzial?

Welche Schutz- und Redundanzstrategien sind wirtschaftlich sinnvoll?

Kosten-Nutzen-Abwägung zwischen aktiver Redundanz (zweite Kälte­maschine) und reaktiven Maßnahmen (Miet-Chiller, Service-Vertrag 4-h-Reaktionszeit).

Wie läuft die Notfallorganisation ab?

Alarmierungsstufen, Rollen (Incident Manager FM, Einsatzleiter Werkfeuerwehr), Eskalationskaskaden, Entscheidungskompetenzen.

Welche Kommunikationswege funktionieren auch im Krisenfall?

Parallele Kanäle (Festnetz, Mobil, Satellit, Betriebsfunk), Meldeschemata, Pressesprecher-Briefings, Templates für Stakeholder-Updates.

Wie wird der Standort aufrechterhalten, wenn er nicht nutzbar ist?

Ausweichflächen, Homeoffice-Szenarien, Remote-BMS-Steuerung, Verlagerung kritischer Anlagen in Colocation-Center.

Wie werden Dienstleister und Lieferanten eingebunden?

Vertrags-SLAs, Notfallleistungsverträge, gemeinsame Übungen, Prüfung der BCM-Reifegrade externer Partner.

Wie werden Planung, Training und Audit zyklisch verbessert?

Regelmäßige Notfalltests, Post-Exercise-Reviews, Audit nach ISO 22301 oder DIN ISO 41001, kontinuierliches KPI-Monitoring

Umsetzungsleitfaden für FM-Manager

  • Stakeholder-Workshop starten – FM, IT, Produktion, HR und Geschäftsführung definieren gemeinsam Kritikalität und Toleranzgrenzen.

  • Gebäude- und Anlagen-Inventar mit Kritikalitätsstufe verknüpfen – CAFM-System als Single Source of Truth.

  • Risikokatalog pflegen – Ereignislisten für jede Liegenschaft (Brand, Hochwasser, Sabotage).

  • Redundanzmatrix aufbauen – Welche Komponenten sind N+1, welche nur N?

  • Notfall- und Wiederanlaufpläne schreiben – Schritt-für-Schritt-Prozeduren, Checklisten, Ersatzteillisten.

  • Kommunikations-Framework aufsetzen – Verteilerlisten, Krisen‐Hotline, Vorlagen.

  • Schulungen & Szenariotests durchführen – Mindestens jährlich Black-Building-Test; halbjährlich Tischübung.

  • Lessons Learned ins CAFM einspielen – Workflows anpassen, Wartungszyklen optimieren.

  • Compliance & Reporting – ISO 22301-Audit, Kennzahlen an Vorstand melden.

  • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) – PDCA-Zyklus verankern.

Prüf- und Testkonzept

Testtyp

Ziel

FM-Beispiel

Frequenz

Table-Top

Rollen & Kommunikation prüfen

Stromausfall-Szenario im HQ

2×/Jahr

Funktionstest

Technische Redundanz verifizieren

USV-Lasttest 100 %

1×/Jahr

Black-Building

Technische Redundanz verifizieren

Hauptschalter Off, Notlicht & Diesel starten

1×/2 Jahre

Lieferantentest

Technische Redundanz verifizieren

4 h-Kälte-Ersatzgerät

1×/Jahr